Nicht nur Belüften, auch Entlüften!
Viele der bisherigen Blogbeiträge befassten sich mit der Belüftung der Räume. Heute möchte ich mal zur Abwechslung etwas zur Entlüftung schreiben – und zwar die der Heizung.
Luft, die sich im Heizkörper an der höchsten Stelle sammelt, kann nicht nur Störgeräusche verursachen, wie dem Blubbern und Gluckern, welches man sonst nur aus Filmen kennt, in denen jemand vom Wal verschluckt wurde und jetzt in dessen Bauch festsitzt. Nein, diese Luft kann auch den Durchfluss des Heizungswassers stören.
Die Folge ist eine verminderte Wärmeleistung des betroffenen Heizkörpers. Je mehr Luft sich im Heizkörper befindet, umso mehr Energie wird verbraucht, um den Heizkörper auf die gewünschte Temperatur zu bekommen. Nach Angaben der Hersteller kann eine regelmäßige Entlüftung die Heizkosten um bis zu 15 % reduzieren.
Ein geeigneter Zeitpunkt für die Entlüftung von Heizkörpern ist … du ahnst es schon … JETZT zu Beginn der Heizperiode. Aber Achtung! Bevor du sofort deinem Heizkörper mit einem Entlüftungsschlüssel oder einer Zange zu Leibe rückst, solltest du dir vielleicht noch im Internet eine Anleitung anschauen. Wichtig sind z.B. das Unterstellen einer Schüssel/ eines Auffangbehälters unter dem Ventil sowie ein Lappen und ggf. ein Handtuch. Außerdem solltest du das Entlüftungsventil nicht zu schnell zu weit aufdrehen, da sonst die Gefahr besteht, dass schlagartig Wasser austritt (Verbrennungsgefahr). Zudem soll dadurch verhindert werden, dass der Vierkantstift aus dem Ventil fällt. Zum Schluss sollte das Ventil wieder sicher geschlossen werden, ohne es zu fest anzuziehen. Je nach Heizungsanlage lohnt es sich auch Tipps vom Fachmann abzuholen (Umwälzpumpe vorher ausschalten und eine Weile abwarten oder Ventile erst ganz schließen und dann ganz öffnen? Druck auf der Heizung ok? Wasser nachfüllen? etc.)
Das Bild links zeigt meinen Badheizkörper vor dem Entlüften, das Bild rechts den Zustand danach. Die Thermografie macht deutlich, dass die Mühe nicht umsonst war. Die Verteilung der Wärme ist nach dem Entlüften deutlich gleichmäßiger.

Ähnlich wie bei einem Heizkörper, sammelt sich im Laufe der Zeit auch in einer Fußbodenheizung Luft. Die Luftblasen können sich störend auf den Ablauf des Heizkreislaufes auswirken und zu verminderter Wärmeleistung oder ungleichmäßiger Beheizung der Fläche führen. Deshalb muss auch eine Fußbodenheizung entlüftet werden, was jedoch nicht ganz so einfach ist, wie bei einem normalen Heizkörper. Es sollten daher mindestens der Anweisungen des Herstellers gefolgt und gegebenenfalls ein Heizungsinstallateur einbezogen werden. Dieser kann auch feststellen, ob die Fußbodenheizung ggf. einmal professionell mithilfe eines Kompressors gespült werden muss, um sie von innen zu reinigen.
